Der Hauswirtschaftsraum erlebt in den letzten Jahren eine Renaissance. Mit steigenden Baukosten und dem Trend zu offenen Wohnküchen, in denen Design eine wichtige Rolle spielt, hat sich die Funktion und Gestaltung dieses Raumes als Alternative zum Keller grundlegend gewandelt.
Wir geben Tipps und verraten einige Tricks, worauf es bei der Planung des Raumes für Ihr Fertighaus ankommt und wie Sie den Raum optimal als Multifunktionsraum nutzen können.
Ein moderner Hauswirtschaftsraum ist ein Multifunktionsraum
Der moderne Hauswirtschaftsraum (HWR) ist heute ein multifunktionaler Bereich, der sich harmonisch in das Gesamtkonzept des Hauses einfügt und den Bewohnern mehr Komfort und Lebensqualität bietet. In modernen Wohnungen und Häusern findet man Waschmaschine und Trockner weder in der Küche noch im Badezimmer. Der Hauswirtschaftsraum ist die ideale Lösung, um diese Geräte sowie andere Haushaltsutensilien platzsparend und dennoch griffbereit unterzubringen. Er dient nicht nur als Waschküche, sondern auch als Abstellraum und zur Aufbewahrung von Reinigungsutensilien, Vorräten und saisonaler Kleidung.
Durch eine durchdachte Planung und clevere Einrichtungslösungen wird der Hauswirtschaftsraum zum funktionalen Arbeitsbereich, der die Hausarbeit erleichtert und gleichzeitig ein optisches Highlight darstellt.
Der HWR erweitert die Küche
Im Hauswirtschaftsraum können die Dinge untergebracht werden, die in der Küche nicht gewünscht sind – sei es aus optischen oder aus Platzgründen. Hier einige Beispiele:
Vorräte: Der HWR kann auch als Speisekammer dienen. Dort lassen sich haltbare Lebensmittel wie Konserven ebenso lagern wie Getränke. Auch ein zusätzlicher Kühlschrank oder eine Kühltruhe können ihre Heimat im Hauswirtschaftsraum finden, sofern er groß genug ist.
Abfälle: Ein durchdachtes System zur Mülltrennung im HWR erleichtert die Entsorgung von Glas, Papier, Wertsoffen, Bio- und Restmüll. Ein zusätzlicher Behälter kann zum Sammeln von Pfandflaschen genutzt werden.
Wäsche: Der Hauswirtschaftsraum wird meist zum Abstellen von Waschmaschine und Wäschetrockner genutzt. Durch die Stapelung der Geräte und die Anordnung als Turm lässt sich wertvoller Platz sparen.
Zusätzliches Waschbecken: Insbesondere für Schmutzwasser vom Putzen, das man nicht in die Spüle der Küche gießen möchte, bietet sich ein zusätzliches Waschbecken im HWR an.
Planung des Hauswirtschaftsraums: Schritt für Schritt zum perfekten Raum
Standortwahl: Die richtige Platzierung
Traditionell wurden Hauswirtschaftsräume oft im Keller untergebracht. In modernen Häusern, bei denen oft auf eine Unterkellerung verzichtet wird, ist diese Option jedoch nicht immer gegeben. Stattdessen wird der HWR häufig in der Nähe der Küche geplant. Diese Platzierung hat den Vorteil, dass man schnell Zugriff auf Lebensmittel und Vorräte hat, die im Hauswirtschaftsraum gelagert werden. Außerdem sind bei einem in der Nähe der Küche gelegenen HWR die Wege kurz, wenn man beispielsweise Küchengeräte benötigt, die dort aufbewahrt werden.
Bei der Standortwahl für den HWRl ist die Verfügbarkeit von Anschlüssen für Wasser und Strom zu beachten. Da im Hauswirtschaftsraum in der Regel Waschmaschine, Trockner und andere elektrische Geräte untergebracht werden, ist es wichtig, dass die notwendigen Installationen vorhanden sind. Auch ein Fenster sollte bei der Planung berücksichtigt werden. Es dient als Tageslichtquelle und ermöglicht eine einfache Belüftung des Raumes, was besonders wichtig ist, um Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu vermeiden.
Wie groß sollte der HWR sein?
Die optimale Größe des Hauswirtschaftsraums hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Größe des Hauses, die individuellen Bedürfnisse der Bewohner und die geplanten Funktionen des Raumes. Als Richtwert gilt: Ein Hauswirtschaftsraum sollte zwischen sechs und 15 Quadratmeter groß sein. Für einen Single-Haushalt oder ein kleines Haus mag ein kleinerer Raum ausreichend sein, während Familien mit mehreren Personen und einem größeren Bedarf an Stauraum eher zu einem größeren Hauswirtschaftsraum tendieren sollten.
Wichtig ist, dass der Raum nicht zu schmal geplant wird, damit man genügend Bewegungsfreiheit hat, um die verschiedenen Arbeiten, wie Waschen, Bügeln und Sortieren, komfortabel erledigen zu können. Auch die Unterbringung von sperrigen Geräten wie Waschmaschine, Trockner und Gefrierschrank sollte bei der Planung der Raumgröße berücksichtigt werden.
Wenn der Hauswirtschaftsraum zusätzlich als Lagerraum für Vorräte, Getränkekisten oder saisonale Kleidung genutzt werden soll, benötigt man entsprechend mehr Platz. Letztendlich sollte die Größe des Hauswirtschaftsraums so gewählt werden, dass er den individuellen Bedürfnissen der Bewohner optimal gerecht wird und alle geplanten Funktionen erfüllt.
Bodenbelag und Wandgestaltung für den HWR
Bei der Auswahl von Bodenbelägen und der Wandgestaltung im Hauswirtschaftsraum spielt die Funktionalität eine entscheidende Rolle. Da in diesem Raum oft mit Wasser und Reinigungsmitteln hantiert wird und die Luftfeuchtigkeit durch Waschen und Trocknen erhöht sein kann, sollten die Materialien robust, pflegeleicht und feuchtigkeitsbeständig sein.
Fliesen sind aus diesem Grund eine sehr gute Wahl für den Boden und die Wände. Sie sind unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, lassen sich leicht reinigen und sind in vielen verschiedenen Designs und Farben erhältlich. Helle Fliesen tragen außerdem dazu bei, den Raum optisch zu vergrößern und ein Gefühl von Sauberkeit und Hygiene zu vermitteln. Als Alternative zu Fliesen können auch pflegeleichte Kunststoffbeläge verwendet werden, die ebenfalls feuchtigkeitsresistent und strapazierfähig sind.
Bei der Wandgestaltung sollte man auf helle Farben setzen, die den Raum freundlicher und einladender wirken lassen. Weiß ist eine klassische Wahl, die den Raum optisch vergrößert und ein sauberes Ambiente schafft. Um dem Hauswirtschaftsraum eine persönliche Note zu verleihen, kann man farbige Akzente setzen, zum Beispiel durch bunte Regalelemente oder Wandbilder.
Wichtig ist, dass Bodenbelag und Wandgestaltung aufeinander abgestimmt sind und ein harmonisches Gesamtbild erzeugen. Der Hauswirtschaftsraum sollte schließlich kein funktionsloser Abstellraum sein, sondern sich in das Gesamtkonzept des Hauses einfügen und ein Ort sein, an dem man sich gerne aufhält.
Beleuchtung und Belüftung
Bei der Belüftung des HWR muss die erhöhte Luftfeuchtigkeit berücksichtigt werden, die durch das Waschen und Trocknen der Wäsche entsteht. Eine unzureichende Belüftung kann zu Schimmelbildung und einem unangenehmen Raumklima führen. Daher ist es ratsam, ein Fenster einzuplanen.
Regelmäßiges Lüften durch das Öffnen des Fensters sorgt für einen Luftaustausch und beugt der Entstehung von Feuchtigkeitsschäden vor.
Sollte kein Fenster vorhanden sein, kann man alternativ ein Belüftungssystem installieren, das für eine ausreichende Luftzirkulation sorgt. Zusätzlich kann ein Luftentfeuchter eingesetzt werden, der die Luftfeuchtigkeit im Raum reduziert.
Platzierung von Waschmaschine und Trockner
Besonderes Augenmerk im HWR sollte dem Standort und der Position von Waschmaschine und Trockner gelten, denn diese Geräte werden besonders häufig genutzt. Hier ist eine ergonomische, etwas erhöhte Platzierung zu empfehlen, zum Beispiel in einem Einbauschrank, damit Wäsche ohne Bücken be- und entladen werden kann.
Stauraumlösungen für den HWR
Um den Hauswirtschaftsraum bestmöglich zu nutzen, sind clevere und durchdachte Stauraumlösungen sinnvoll. Deckenhohe Hochschränke sind eine hervorragende Möglichkeit zur Optimierung des nutzbaren Raums. Darin lassen sich sperrige Gegenstände wie Staubsauger, Besen und Putzeimer verstauen Aber auch Putzlappen, Reinigungsmittel und andere Utensilien finden hier ihren Platz.
Um einen guten Überblick über die gelagerten Gegenstände zu behalten, können offene Regalsysteme mit geschlossenen Schränken kombiniert werden. So hat man beispielsweise Konserven, Lebensmittel und Vorräte stets im Blick, während Putzutensilien und andere Dinge, die man nicht ständig sehen möchte, hinter Schranktüren verschwinden.
Eine Arbeitsplatte im Hauswirtschaftsraum ist besonders praktisch, um verschiedene Arbeiten zu verrichten. Sie bietet eine zusätzliche Ablagefläche und kann zum Beispiel zum Sortieren und Falten der Wäsche oder zum Umtopfen von Pflanzen genutzt werden. Ausziehbare Tischflächen sind eine platzsparende Alternative für kleinere Hauswirtschaftsräume.
Auch spezielle Aufbewahrungslösungen für bestimmte Gegenstände können im Hauswirtschaftsraum sinnvoll sein. Eine Kleiderstange bietet Platz für gebügelte Hemden, Blusen und Kleider, während ein ausziehbares Bord im Wäscheschrank das Abstellen des Wäschekorbs erleichtert. Ein Getränkekistenhalter und ein übersichtliches Abfalltrennsystem runden die Ausstattung ab.
Organisation und Ordnung: Tipps für einen aufgeräumten Hauswirtschaftsraum
Die Basis für einen gut strukturierten Hauswirtschaftsraum bildet ein klares Ordnungssystem. Alles sollte seinen festen Platz haben, damit man nicht lange suchen muss und der Raum nicht im Chaos versinkt. Eine Kombination aus beschrifteten Behältern und Boxen, offenen Regalsystemen und geschlossenen Schränken bietet Aufbewahrunsgmöglichkeiten für alles, was im HWR Platz finden muss.
Besonders wichtig ist es, den Hauswirtschaftsraum regelmäßig aufzuräumen und zu putzen. So vermeidet man, dass sich Staub und Schmutz ansammeln und der Raum ungemütlich wird. Ein aufgeräumter und sauberer Hauswirtschaftsraum erleichtert nicht nur die Hausarbeit, sondern trägt auch zu einem allgemein positiven Wohngefühl bei.
Checkliste: Die wichtigsten Punkte für die Planung vom Hauswirtschaftsraum
Standort: Ein Hauswirtschaftsraum in der Nähe der Küche ermöglicht kurze Wege und schnellen Zugriff auf Lebensmittel und Vorräte.
Anschlüsse: Stellen Sie sicher, dass die notwendigen Anschlüsse für Wasser und Strom vorhanden sind, um Waschmaschine, Trockner und andere Geräte betreiben zu können.
Fenster: Ein Fenster sorgt für Tageslicht und ermöglicht eine einfache Belüftung, um Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu vermeiden.
Größe: Ein Hauswirtschaftsraum sollte idealerweise zwischen 6 und 15 Quadratmetern groß sein, um genügend Platz für alle Geräte, Utensilien und Arbeitsflächen zu bieten.
Bewegungsfreiheit: Der Raum sollte nicht zu schmal geplant werden, um ausreichend Bewegungsfreiheit für alle Tätigkeiten zu gewährleisten.
Zusätzliche Funktionen: Wenn der Hauswirtschaftsraum auch als Lagerraum für Vorräte, Getränkekisten oder saisonale Kleidung genutzt werden soll, sollte die Größe entsprechend angepasst werden.
Fliesen: Fliesen sind robust, pflegeleicht und feuchtigkeitsbeständig und daher eine ideale Wahl für Boden und Wände im Hauswirtschaftsraum.
Helle Farben: Helle Farben, wie Weiß, lassen den Raum größer und freundlicher wirken.8913
Individuelle Akzente: Farbige Regalelemente oder Wandbilder verleihen dem Hauswirtschaftsraum eine persönliche Note.
Belüftung und Fenster: Regelmäßiges Lüften durch ein Fenster sorgt für einen optimalen Luftaustausch und beugt Feuchtigkeitsschäden vor. Bei fehlendem Fenster kann ein Belüftungssystem oder ein Luftentfeuchter installiert werden, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.
Deckenhohe Hochschränke: Maximieren den Stauraum und bieten Platz für sperrige Gegenstände.
Kombination offener und geschlossener Schränke: Schaffen Übersichtlichkeit und Ordnung.
Arbeitsplatte: Bietet eine zusätzliche Ablagefläche und kann zum Sortieren, Falten oder für andere Tätigkeiten genutzt werden.
Spezielle Aufbewahrungslösungen: Wäscheständer, Kleiderstange, Getränkekistenhalter, Abfalltrennsystem etc.
Festes Ordnungssystem: Jeder Gegenstand sollte seinen festen Platz haben.
Beschriftete Behälter: Sorgen für Übersichtlichkeit bei kleinen Utensilien.
Regelmäßiges Aufräumen und Putzen: Erhalten den Hauswirtschaftsraum sauber und einladend.